Immobilien werden aus unterschiedlichen Gründen gekauft. Auf der einen Seite steht der Käufer, welcher in seinem eigenen Interesse die Wohnung oder das Haus für einen privaten Einzug erwerben möchte. Andererseits gibt es Leute, die sich wegen der aktuellen Wirtschaftslage in die Anlageform Immobilie flüchten und damit den Wert des Geldes erhalten und gleichzeitig Mieteinnahmen kassieren. In beiden Fällen – Eigennutzung oder Kapitalanlage – gibt es beim Kauf des Objektes unterschiedliche Dinge zu beachten.
Die Immobilie zur Eigennutzung erwerben
Als Eigennutzer hat der Käufer ein emotionales Interesse an der Immobilie. Es kann unter keinen Umständen ausschließlich nach den Zahlen und Fakten gekauft werden. Denn diese können das persönliche Wohngefühl nicht erfassen. Bei der Besichtigung muss sich zeigen, ob der potentielle Käufer etwas für die Immobilie empfindet. Kann er sich mit der Wohnung, mit dem Schnitt, mit der Aussicht, der Umgebung und den Nachbarn identifizieren? Wie gut passen Wohnung und künftige Bewohner zusammen?
Wenn all diese Dinge positiv beantwortet werden können, so steht dem emotionalen Bedürfnis nichts im Wege, erfüllt zu werden. Allerdings ist eine zweite Meinung nicht zu verachten. Eine Immobilie ist eine große Ausgabe. Entsprechend sollten eine zweite und vielleicht auch eine dritte Person zu Rate gezogen werden. Hierbei kann es sich um gute Freunde oder Familienangehörige handeln, die ein ehrliches Feedback geben. Häufig wird der willige Käufer auf Mängel aufmerksam gemacht, die er selber nicht gesehen hat.
Auch wenn persönliche Belange den Ausschlag geben werden, sind die Finanzen genau zu prüfen. Besonders Kosten, die nicht offensichtlich sind, müssen ebenfalls beachtet werden. Damit sind Steuern, Maklergebühren und Ausgaben für die Wohnungseinrichtung gemeint. Weiterhin sollte Phasen bedacht werden, wo das Einkommen ausfällt oder anderweitig investiert werden muss.
Die Immobilie zur Kapitalanlage erwerben
Wenn man sich bei der Frage Eigennutzung oder Kapitalanlage für letzteres entscheidet, sollten aus Sicht eines Anlegers emotionale Bedürfnisse ausgeklammert werden. Vielmehr ist auf die Zielgruppe einzugehen. Wird das Anlageobjekt für Studenten erworben, so sollten Möglichkeiten zur Unterhaltung und die Nähe zur Uni gegeben sein. Ist das Objekt als Rentnerwohnung gedacht, so sollte sie leicht und bestenfalls ohne Treppen zu erreichen sein.
Der finanzielle Aspekt ist hier höher zu bewerten. Wo sich der Käufer bei einer Immobilie zur Privatnutzung schon mal etwas weiter aus dem Fenster lehnt, sollten die Kosten für das Anlageobjekt die Planung nicht überschreiten. Ein Kauf mit der Begründung, dass die Immobilie im Wert steigt, ist zweifelhaft zu bewerten. Vielmehr sollte sich der Erwerb durch die Mieteinnahmen rentieren. Steuerliche Vorteile und Wertsteigerungen sind ein netter Zusatz, der gerne mitgenommen wird.
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