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Degressive Abschreibung

    Degressive Abschreibung

    Was ist eine Degressive Abschreibung?

    Die Degressive Abschreibung ist eine Methode zur Berechnung der Abschreibungen von Vermögensgegenständen. Hierbei wird eine höhere Abschreibung in den ersten Jahren des nutzbaren Lebens vorgenommen, um die Kosten der Anschaffung zu kompensieren, da Vermögenswerte in den frühen Jahren oft am meisten beansprucht werden, was zu höheren Reparaturkosten führen kann. Im Gegensatz zur linearen Abschreibung, bei der jeder Bilanzposten über die gleiche Zeitdauer abgeschrieben wird, ermöglicht die degressive Abschreibung eine schnellere Abschreibung in den ersten Jahren, wodurch Steuern gespart werden können.

    Wie wird die degressive Abschreibung berechnet?

    Die Berechnung der degressiven Abschreibung erfolgt durch Multiplikation des Buchwerts (Anschaffungskosten abzüglich kumulierte Abschreibungen) mit dem degressiven Abschreibungssatz. Dieser wird durch Multiplikation des Abschreibungssatzes mit einem bestimmten Prozentsatz ermittelt.

    Beispiel:

    Ein Unternehmen hat ein Vermögensobjekt mit Anschaffungskosten von 100.000 Euro und einem geschätzten Restwert von 10.000 Euro erworben. Die Nutzungsdauer beträgt voraussichtlich 5 Jahre. Bei einem Abschreibungssatz von 20% beträgt die jährliche Abschreibung:

    1. Jahr: 100.000 Euro x 20% = 20.000 Euro

    2. Jahr: (100.000 Euro – 20.000 Euro) x 20% = 16.000 Euro

    3. Jahr: (80.000 Euro – 16.000 Euro) x 20% = 12.800 Euro

    4. Jahr: (64.000 Euro – 12.800 Euro) x 20% = 10.240 Euro

    5. Jahr: (51.200 Euro – 10.240 Euro) x 20% = 8.192 Euro

    Welche Vorteile bietet die degressive Abschreibung?

    Die degressive Abschreibung hat viele Vorteile für Unternehmen. Die wichtigsten Gründe sind:

    – Höhere Abschreibung in den ersten Jahren: Dies ermöglicht zu Beginn eine höhere finanzielle Entlastung, wodurch Unternehmen mehr Kapital frei haben.

    – Steuervorteile: Da die Abschreibung in den ersten Jahren höher ist, können Unternehmen in diesen Jahren mehr Abschreibungskosten geltend machen als bei der linearen Abschreibung. Dies führt zu einer Reduzierung der Steuerzahlungen.

    – Bessere Abbildung der tatsächlichen Kosten: Die degressive Abschreibung gibt einen realistischeren Überblick über die tatsächlichen Kosten eines Vermögensgegenstandes, da sie die höheren Abschreibungswerte in den ersten Jahren berücksichtigt, wenn der Vermögensgegenstand am meisten genutzt wird.

    Welche Nachteile gibt es bei der degressiven Abschreibung?

    Die degressive Abschreibung hat jedoch auch Nachteile. Einige der wichtigsten sind:

    – Höhere Kosten in späteren Jahren: Da die Abschreibung in den ersten Jahren höher ist, ist sie in späteren Jahren niedriger. Dies kann zu höheren Instandhaltungskosten führen, da Vermögenswerte im Laufe der Zeit mehr Wartung benötigen.

    – Komplexe Berechnungen: Die Berechnung der degressiven Abschreibung ist im Vergleich zur linearen Abschreibung komplexer und erfordert mehr Zeit und Aufwand.

    – Weniger Genauigkeit: Die degressive Abschreibung ist möglicherweise nicht so genau wie die lineare Abschreibung, da sie eine Annäherung an die tatsächlichen Kosten eines Vermögensgegenstandes darstellt.

    Fazit

    Die degressive Abschreibung ist eine Methode zur Berechnung der Abschreibungen von Vermögensgegenständen, die Unternehmen viele Vorteile bietet. Durch die höhere Abschreibung in den ersten Jahren können Unternehmen Steuervorteile nutzen und mehr Kapital frei haben. Allerdings sollte man auch die Nachteile beachten, da die degressive Abschreibung zu höheren Kosten in späteren Jahren führen kann und eine komplexere Berechnung erfordert. Unternehmen sollten somit immer eine Kosten-Nutzen-Analyse der verschiedenen Abschreibungsverfahren durchführen, um das am besten geeignete Verfahren für ihr Unternehmen zu ermitteln.